Zeitungsbericht vom 11. April 2007

Gelungene Premiere des „Bayerischen Casanova" der Laienspielgruppe Neukirchen-Balbini

 

 

„Vom Casanova zum alten Esel ist es oft nur ein Schritt!". Sein Meisterstück vollbringt der „Bayerische Casanova\" aber zur Zeit auf der Bühne im Deckersaal, in dem lustigen Dreiakter von Veri Geisenhofer. Am Ostersonntag nachmittags erlebten 30 Behinderte aus der Pflegeeinrichtung in Reichenbach, auf Einladung der Laienspielgruppe, die Generalprobe mit und abends hob sich der Vorhang zur gut besuchten Premiere. Für die Aufführungen in zwei Wochen gibt es noch Karten.

Mit Hochspannung agierten die Hobbyschauspieler von Anfang an und erzählten gekonnt die Geschichte vom Anderlbauer, den der Vorsitzende der Laienspielgruppe, Georg Stubenrauch, darstellte - dem Frauenheld, der die „Stadtflitschen" Liesl heiraten will. Sein Freund, der Holzhändler Girgl, will ihn vor dieser großen Dummheit bewahren. Diesen Part hat Josef Dirscherl in seiner souveränen Art übernommen. Seine Tochter Sefferl hat die gleiche Idee, was zu komisch, drastischen Verwicklungen führte. In dieser Rolle stand Maria Ring zum ersten Mal in Neukirchen auf der Bühne und begeisterte sofort mit ihrem natürlichen Charme.

Sefferl gibt sich also als Tochter vom Anderl aus, wird die Braut vom Girgl, ihrem eigenen Vater und will doch eigentlich nur den Ferdl, den Sohn des alten Casanovas. Thomas Eichinger wurde hier mehr als verwirrt, und entschloss sich im Affekt zu einer Heirat mit der Magd Mirl. „Mir g'fallt doch die Gaudi", sagte deren Darstellerin Christa Schwab dazu, die die Aufführung mit viel Witz würzte. Nach einem kurzen aber sehr effektvollen Auftritt wurde die Hochzeiterin Liesl schnell abserviert, die Birgit Dirschedl spielte. Fast in den Wahnsinn getrieben wurden die Großeltern am Hof: Edelgard Prem und Wolfgang Spießl, Profis in diesem Fach, verstanden oft die Welt nicht mehr, bis die Geschichte doch noch ein gutes Ende nahm.

Noch zwei Aufführungen

Nach vielen, harten Proben saß der Text perfekt und die Gestik passte einwandfrei dazu. Zur Sicherheit soufflierten aber Anneliese Stubenrauch und Monika Graßmann im Hintergrund. Geschminkt und frisiert wurden die Darsteller von Karin Mehltretter, die sie geschickt auf ihr Bühnenalter trimmte. Wer die Gaudi mit dem „Bayerischen Casanova" auch miterleben will, hat am 21. und 22. April jeweils um 20.00 Uhr, Gelegenheit dazu. Karten können bei Helga Pöschko, Tel. 0 94 65 / 264 reserviert werden.

Bilder zum Theaterstück

 
 
 
 
 
 
Hinter der Bühne wird geschminkt